heute Abend starte ich von hier in Richtung Deutschland. Der ganze Tag liegt noch vor mir, ich will ihn wie ein Geschenk annehmen.
Ich bin jetzt gerade ein letztes Mal in der Kathedrale am Hochaltar gewesen. Mein Pilgerweg entlang der Küste Nordspaniens hat hier ein Ende gefunden. Ende bedeutet zugleich immer Anfang. - Ich werde wiederkommen!
Am Ostersamstag dreht sich in den Panaderias alles um die Osterkränze aus Hefeteig. In einigen werden ganze Eier mit verbacken.
Auf dem Wochenmarkt von Santiago wird natürlich polbo á feira (galicisch, wörtlich „schöner Oktopus“) angeboten, die Meeresspezialität in Galicien schlechthin. Der Krake wird gut 20 Minuten in siedendem Wasser gekocht, anschließend mit einer Schere zerschnitten und mit gekochten Kartoffeln, Olivenöl, grobem Meersalz und etwas süßem Paprikapulver auf runden Holzbrettchen serviert.
Und eine Flasche Orujo (galicisch = Trester) liegt wie zufällig in der Gemüseauslage einer Bäuerin. Die Damen nehmen den auch als Grundlage für Liköre. Der Orujo ist mit seinen 50 % Alkoholgehalt nichts für schwachbrüstige Zeitgenossen, passt aber sicher zu dieser urtümlichen Autonomen Region Galicien. Es gibt sogar ein Gütesiegel: Denominación Específica (D.E.) de Orujo de Galicia.
Jetzt heißt es langsam Abschied nehmen von Santiago de Compostela. --- Ich werde mich gleich auf den Weg machen. Vom Praza de Galicia fährt ein Schnellbus im 20 Minuten-Takt zum Flughafen (SCQ).
buen camino
Pilgrimlittlespear
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