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Mein Pilgerausweis (Credential) aus dem Jahr 2015 |
(v.l.n.r.) Flaggen der Autonomen Regionen Baskenland,
Kantabrien, Asturien und Galicien
Hola,
im Jahr 2023 bin ich meinen letzten Camino Santiago, den Camino Francés, gegangen. Nach zwei Jahren Pause ist es jetzt endlich wieder soweit, der Camino de la Costa del Norte wartet auf mich!
Am Sonntag, den 2. März möchte ich über Bilbao nach Irún anreisen und am Folgetag zu meiner ersten Etappe nach Donostia/ San Sebastián aufbrechen. Auf den Tag genau vor 10 Jahren bin ich den Camino de la Costa del Norte mit meinem Freund Marius bereits gegangen. Dieser Camino im Jahr 2015 ist ebenfalls in diesem Blog dokumentiert.
Der 'Küstenweg' ist einer der ältesten Pilgerwege nach Santiago de Compostela überhaupt. Über 850 km zieht er sich von Osten nach Westen entlang der Nordküste der Iberischen Halbinsel parallel zum Kantabrischen Gebirge. Er wird mich durch die 'Autonomen Regionen' Baskenland, Kantabrien, Asturien und schließlich nach Galicien führen. Hier liegt, heute wie im Mittelalter, das Ziel der Wallfahrer, die Kathedrale von Santiago de Compostela mit den Gebeinen des Apostels 'Jakobus des Älteren'.
Religiöse und besonders machtpolitische Impulse ließen im 9. Jhd. den 'Jakobuskult' entstehen und sich zu einer starken Kraft im Rahmen der Spanischen Reconquista (Wiedereroberung der Spanischen Halbinsel aus maurischer Herrschaft 722-1492) und der damit verbundenen Landnahme entwickeln. Jakobus avancierte zum Matamoros zum 'Maurentöter' und wurde im 20. Jhd. erneut unter der faschistischen Franko Diktatur als Nationalheiliger Spaniens 'mißbraucht'.
Bis ins 11. Jhd. galt der 'Küstenweg' im Vergleich zum Camino Francés (über die Meseta) als die sicherere Variante. Mit fortschreitenden Reconquista etabliert sich der Camino Francés allerdings als 'Hauptweg' nach Santiago de Compostela und der 'Küstenweg' gerät über Jahrhunderte aus dem Fokus der Pilger.
Im Mittelalter entsteht im Zuge der Reconquista mit Santiago de Compostela gleichzeitig ein starkes 'Iberisches Gegengewicht' zu den bis dahin bedeutendsten Pilgerorten der Christlichen Welt, zu Rom und Jerusalem. Die Rückeroberungen werden ganz bewußt politisch-religiös gefestigt, neben den Mauren müssen auch alle Juden, die nicht konvertieren, die Iberische Halbinsel ab 1492 (Alhambra-Edikt) verlassen. Diese 'sephardischen' Juden verteilten sich über den gesamten Mittelmeerraum und im Osmanischen Reich.
Edith Ennen schreibt in ihrem Buch 'Die europäische Stadt des Mittelalters', dass die Wallfahrt Städte entstehen läßt und dem Landesausbau dient. Tatsächlich werden neben einer Verbesserung der Infrastruktur (z.B. Bau von Brücken) entlang der Pilgerwege Städte, Marktorte, Klöster und Hospize gegründet, Gotteshäuser gebaut. Für die Sicherheit der Pilger sorgen die Landesherren und, wenn auch eher indirekt, neu gegründete Ritterorden, wie z.B. der Santiagoorden, der 'Orden des heiligen Jakob vom Schwert'. Hauptaufgabe dieser Orden war die Reconquista, die Vertreibung der Mauren von der Iberischen Halbinsel, die erst 1492 mit der Einnahme Granadas durch die 'Katholischen Könige' Isabella I von Kastilien (1451-1504) und Ferdinand II von Aragon (1452-1516) vollendet wurde.
Eine wirklich spannende Geschichte hat dieser Camino de la Costa del Norte, dazu werden Begegnungen mit Pilgern aus aller Welt kommen und natürlich mit den spanischen Gastgebern und ihrer gastronomischen Kultur, die hier auf keinen Fall unerwähnt bleiben soll!
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Je voudrais de tout mon cœur dédicacer ce voyage à mon frère pèlerin bien-aimé JEAN AUBRY, son épouse ROLANDE et sa sœur JACQUELINE de Saint Julien-sur-Calonne dans le Pays d'Auge. Nous avons perdu ces gens formidables.
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Likewise this Camino is dedicated to KEN, the father of my friend Angela from Wolsingham.
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Wie alle bisherigen Caminos steht auch dieser Camino de la Costa del Norte unter dem besonderen Schutz der Hl. BARBARA. Ihr und Ihren Nachkommen ist dieser Camino gleichsam gewidmet.
"Wir sind der Weg!
im Februar 2025
Pilgrimlittlespear
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