Oporto - Düsseldorf -Weeze ca. 2000 km
Bom dia,
ich hab hier ganz ordentlich im Opporto-City-Hostel übernachtet und werde jetzt noch etwas durch Porto streifen. Ich frühstücke in einem kleinen Restaurant um die Ecke. Zum Kaffee gibt es warme Roggenbrötchen mit Butter. Die Portugiesen mögen offenbar ungesüßtes Roggengebäck und auch Roggenbrot.
Mein erstes Ziel heute ist die Jugendstil - Livraria 'Lello e Irmão' (Buchhandlung Lello und Bruder) .
Mein Camino Primitivo im Herbst 2015 geht spätestens hier in Porto zu Ende. In wenigen Minuten fliege ich zurück nach Düsseldorf-Weeze. Erst der Pilger der Moderne hat dieses Privileg einer komfortablen und schnellen Rückreise zu seinem zu Hause.
War der Pilgerweg im Mittelalter im Vergleich zu heute ohnehin ungleich schwieriger, gefahrvoller und voller Entbehrungen, mußte der Pilger zusätzlich den gesamten Weg zurückgehen, sicher oftmals getragen von dem Hochgefühl 'es bis zum Grab des Apostels geschafft zu haben'. Der Mensch des Mittelalters verließ zumindest in Friedenszeiten seine Heimstätte nicht. Eine Pilgerreise über eine Distanz von eintausend und mehr Kilometern war in jeder Hinsicht eine Ausnahme. Der Pilger bewegte sich in einer geistlich-religiös bestimmten Welt und folgte einem festen Ritual von Buße und Gebet. Ohne diese 'geistliche Stärkung' wären die Entbehrungen nach meiner Einschätzung kaum zu ertragen gewesen.
Wenn ich jetzt gleich mit meinem Flugzeug nach Deutschland zurückfliegen werde, dann werde ich einen Moment all der Pilger gedenken, die über Jahrhunderte den Weg zum Grab des Apostels Jakobus gegangen und somit Teil des Camino Santiago geworden sind. - Getreu meinem Motto: 'Wir sind der Weg!'
Pilgrim Little Spear
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