vielleicht gehe ich heute auch nur bis El Pitu, so genau will ich mich da jetzt nicht festlegen. Avilés werde ich jedenfalls in wenigen Minuten verlassen, habe gut geschlafen und freue mich auf den Camino, der ab jetzt nur noch durch Weiler, Dörfer und kleinere Städte führen wird.
Gerade als ich an einer Gabelung den falschen Weg nehmen will, taucht Manuel mit seinem Pferd auf; er bringt mich wieder in die Spur. Danke Manuel!
Und weiter geht es durch endlose Eukalyptus-Monokulturen, Eukalyptus ist im ozeanischen Klima Nordspaniens (Küste) mit sehr milden Wintern die Wirtschaftsbaumart schlechthin. An den Wegrändern und auf der Natur überlassenen Flächen dominieren hingegen Eßkastanie, Kiefer, Bergeiche, Ginster, Heide und Gewürzlorbeer der mitunter sogar Baumgröße erreicht und fast überall präsent ist. Orangen- und Zitronenbäume, Kamelien leuchten mit ihren Früchten und Blüten aus den Hausgärten, die hier auf dem Land noch einen ganz wesentlichen Teil zur Versorgung ihrer Besitzer beitragen.
Die Gärten werden gerade bestellt, vereinzelt habe ich sogar schon Frühkartoffelpflanzen gesehen, ein sicherer Indikator für die Milde des Klimas.
Der Himmel wird unberechenbar, trotzdem gönne ich mir eine kleine Rast in einer Bar mit WiFi auf halbem Wege.
So, jetzt weiß ich, was asturischer Regen ist. - 8 km vor der Pilgerherberge bin ich bis auf die Knochen durchnäßt im Hotel Casa Lupa gestrandet. Suzana, eine durch und durch asturische Schönheit mit geradezu unbeschreiblicher Anmut, hat mir einen Pilgersonderpreis für ein DZ mit allem Zipp und Zapp von 20 € gemacht, WiFi , TV, RIESENBAD und Frühstücksbüffet incl. .
Ein Lob auf Suzana!!!!!!!!
Alles ist naß oder klamm vom Regen und mein Zimmer wird zu einer Trockenkammer. --- Wie muß der Pilger im Mittelalter unter solchen Wetterbedingungen gelitten haben...?
Jetzt stärke ich mich erst einmal mit einem cerveza Mahou und Thunfisch-Empanada, danach geht es in das 2x2 m große Bett zum abschnorcheln...alles wird gut... .
...und noch ein Gläschen ... am Ende des Leidensweges...
Es soll bis einschl. Donnerstagabend regnen. Starkregen macht das Pilgern fast unmöglich, zudem werden die Waldwege unpassierbar. Die Herbergen sind hier unbeheizt...es wird schwierig in den nächsten Tagen, denke ich.
***
Diese überaus schwierige Etappe widme ich meinen lieben Brüdern Norbert und Ansgar und Nichte und Neffen Sandra, Johannes und Tobias!
'ET HÄTT NOCH EMMER JOOT JEJANGE'
(rhein. GG, Art. 3)
buen camino
Pilgrimlittlespear
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