Palmsonntag in Anopolis
Das Osterfest in der griechisch-orthodoxen Kirche wird nach dem Julianischen Kalender bestimmt, dadurch ergeben sich Abweichungen zur lateinischen Kirche, die sich am Gregorianischen Kalender orientiert.
Die Gläubigen von Anopolis betreten an diesem Palmsonntag die Kirche, zünden schmale Bienenwachskerzen an, küssen unter anderem eine Ikone des Agios Georgios (+ 23. April 303 in Palästina), der in der griechisch-orthodoxen Kirche als Erzmärtyrer verehrt wird. Der Heilige ist einer der 14 Nothelfer, außerdem der Schutzheilige der Hirten und Bauern.
Die überwiegend stehend gesungene Liturgie dauert 2 Stunden; Gesang, Gebete und Lesen der Hl. Schrift lösen sich ab. Die Atmosphäre ist feierlich und doch gelöst, fast familiär. Immer wieder hört man ein 'Kyrie eleison' , welchem ein schnelles Kreuzzeichen folgt. Mit Bekreuzigungen wird nicht gespart, sie erfolgen grundsätzlich bei Erwähnung der Dreifaltigkeit, bei der Verehrung einer Ikone oder des Kreuzes und bei vielen anderen Gelegenheiten. Wein und Brot sind Bestandteile der Eucharistie.
Nach dem Segen mit dem Handkreuz darf auch ich mir ein kleines Palmkreuz abholen, welches ich mit nach Deutschland nehmen möchte.
Ikonostássia oder Proskinitíria werden diese Miniaturkirchen genannt und überall dort aufgestellt, wo an ein besonderes und in der Regel tragisches Ereignis erinnert werden soll.
Jetzt werden 'Leib und Seele' mit Dakos, hausgemachtem Wein und Raki versorgt.
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