Der Sehnsucht folgen...

...wer hat nicht schon einmal daran gedacht loszulassen, einfach aufzubrechen und den Alltag hinter sich zu lassen? Aufbruch bedeutet immer auch ein Stück weit Aufgabe von Annehmlichkeiten und Sicherheiten, Aufgabe der gewohnten Umgebung im Tausch gegen bislang unbekannte Erfahrungen, Begegnungen, Erkenntnisse und Einsichten. In den zurückliegenden Jahren habe ich mich mehrfach auf diesen Tausch eingelassen und bin auf den großen Caminos der Iberischen Halbinsel zu Fuß nach Santiago de Compostela gepilgert. Ich möchte Sie einladen, Ihren Sehnsüchten für einen Moment nachzugeben und mich ein Stück weit auf meinen Caminos zu begleiten.

Mittwoch, 29. März 2023

27. Tag Palas de Rei - Arzúa

 

Albergue Municipal Palas de Rei

In Galicien werden sehr moderne und gut ausgestattete Albergues von der 'Xunta de Galicia', also der Landesregierung betrieben. Der Übernachtungspreis beträgt hier einheitlich 8 €.

Hola,

auf der heutigen Etappe mündet der 'Camino Primitivo' in Melide wenig später der 'Camino de la Costa del Norte' in Arzúa in den Camino Francés. So verhält es sich mit den meisten Caminos, nicht umsonst wird der Camino Francés als 'Hauptweg' bezeichnet. Ausnahmen sind der 'Camino Inglés', der 'Camino Mozárabe' und die 2 Wege von Portugal, 'Interior' und 'de la Costa'.

Und spätestens ab hier ziehen 'übernatürliche' Kräfte die Peregrinas und Peregrinos in einer starken Strömung zur Kathedrale in Santiago de Compostela zum Grab des Apostels. Der Pilger muß sich jetzt nur noch in Demut diesen Kräften überlassen und ehe er sich versieht, steht er am Apostelgrab ... . 'Ungläubigen' kann ich nur empfehlen, den Weg einmal zu gehen, um Wundersames zu erfahren.   :-)


Vor der Mega-Etappe morgen habe ich einen umfangreichen Boxenstopp im Albergue in Arzúa eingelegt. Meine komplette Kleidung ist jetzt frisch gewaschen, die Schuhe sind geputzt und der Pilger ist geduscht. Jetzt muß nur noch die Maus etwas in Form gebracht werden. Sie kennt das, schließlich ist sie Profi-Pilgermaus.

Botafumeiro

Im Mittelalter haben sich die Pilger in Lavacolla (etwa 10 km vor Santiago) gereinigt, um dann vor das Grab des Apostels zu treten. In Ermangelung von modernen Waschmitteln, ließ das Ergebnis oftmals zu wünschen übrig. In der Kathedrale von Santiago wurde der Botafumeiro geschwenkt, der Weihrauch überdeckte bald alle menschlichen Gerüche... .

Bo camiño!

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