Der Sehnsucht folgen...

...wer hat nicht schon einmal daran gedacht loszulassen, einfach aufzubrechen und den Alltag hinter sich zu lassen? Aufbruch bedeutet immer auch ein Stück weit Aufgabe von Annehmlichkeiten und Sicherheiten, Aufgabe der gewohnten Umgebung im Tausch gegen bislang unbekannte Erfahrungen, Begegnungen, Erkenntnisse und Einsichten. In den zurückliegenden Jahren habe ich mich mehrfach auf diesen Tausch eingelassen und bin auf den großen Caminos der Iberischen Halbinsel zu Fuß nach Santiago de Compostela gepilgert. Ich möchte Sie einladen, Ihren Sehnsüchten für einen Moment nachzugeben und mich ein Stück weit auf meinen Caminos zu begleiten.

Samstag, 12. März 2016

Anreise Camino San Salvador - Santiago de Compostela - Leon

el sabado  12.03.2016
Leon



Hola,

in fünfstündiger Fahrt hat mich ein 'renfe' Zug sicher von Santiago nach Leon befördert. Leon liegt in der Autonomen Region Kastilien und ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.

Die Stadt ist ebenfalls römischen Ursprungs (68 v. Chr.), der Name leitet sich vom röm. 'legio' ab. Von hier aus haben die römischen Imperialisten mit der Doppellegion  'Legio VII Gemina' unter Kaiser Augustus die Asturer endgültig unterworfen. Außerdem sicherten die Legionen den Goldtransport nach Süden über Astorga und dann weiter über die 'via romana' nach Sevilla.

Den Römern folgten die Westgoten, den Westgoten die Mauren, die die Iberische Halbinsel oder Teile davon fast 8 Jahrhunderte unter islamische Herrschaft brachten. Fast genauso lang dauerte die christliche Reconquista, die mit dem Sieg der Katholischen Könige Ferddinand II. und Isabella I. und der Übergabe Granadas im Jahr 1492 siegreich endete. 

Leon wurde Hauptstadt des gleichnamigen Königreiches und später eine wichtige Station auf dem Jakobsweg, dem Camino Frances auch 'Hauptweg' und zugleich Weltkulturerbe.

Im Mittelalter führte der gefahrvolle und entbehrungsreiche Camino San Salvador quer durch das Kantabrische Gebirge. Dieser 'Umweg' der Pilger zu den Heiligtümern in Oviedo führte diese gewissermaßen zu einer sprituellen Vollendung. Von Oviedo ging es dann über den Camino Primitivo oder den Camino del Norte weiter nach Santiago de Compostela. Wir pilgern hier also auf einem sehr geschichtsträchtigen Weg.

"Quien va a Santiago
y no va al Salvador
visita al criado
y olvida al Senor!"

Im Kantabrischen Gebirge liegt Schnee, wir werden immer kurzfristig und vor Ort Entscheidungen treffen müssen, ob die jeweilige Etappe überhaupt begehbar sein wird.
Ich habe meinen Freund Pierre aus Quebec eben getroffen, wir starten morgen früh um 8 h an der Kathedrale zum Camino San Salvador,  zum Erlöser in Oviedo.

Ultreia!!!


buen camino

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen