Ein
Camino Santiago, ein Jakobsweg über die 'Silberstraße', die 'Via de
la Plata', quer durch Spanien von Süd nach Nord, über fast
eintausend Kilometer von Sevilla über Zafra, Cáceres, Mérida,
Salamanca und Zamora nach Astorga und weiter nach Santiago de
Compostela! --- UNESO Welterbestädte, Naturparks und
Biosphärenreservate lösen sich ab auf dieser Verkehrsachse, die
schon die kelto-iberische Urbevölkerung, Phönizier, Römer,
Westgoten, Mauren und während der Reconquista (der Wiedereroberung
Spaniens 722-1492 n. Chr.) christliche Heere nutzten. Sie ist ein
Kaleidoskop der Geschichte der Iberischen Halbinsel und eine Verheißung an den Pilger,
dessen Sehnsüchte hier erfüllt werden.
Unter römischer Besatzung
wurde der einstmals phönizische Handelsweg bis zum 1. Jhd. n. Chr.
komplett gepflastert. In nachrömischer Zeit führte die maurische
Bezeichnung 'Bal'latta' für 'breiter gepflasterter Weg'
volksetymologisch zu 'Via de la Plata' also 'Silberstraße'.
Ungeachtet dessen diente diese Verkehrsader tatsächlich schon in
phönizischer Zeit und unter römischer Besatzung unter anderem dem Transport von
in Nordspanien gewonnenen Metallen wie Zinn und Gold.
Neben den Begegnungen werden die naturgeographischen
Voraussetzungen auch diesen Camino Santiago, der sich durch
unterschiedliche Klimabereiche und in weiten Teilen durch ein flaches
Streckenprofil (Meseta) auszeichnet, bestimmen.
Das Klimaspektrum
reicht von mediterran mit ozeanischen Einflüssen in Sevilla, über
ozeanisch-kontinental auf der Meseta, bishin zu atlantischem Klima in
Galicien. Darüberhinaus herrscht in den westlichen Ausläufern der
Sierra Morena, des Kastilischen Scheidegebirges und des Kantabrischen
Gebirges Gebirgsklima. Durch den kontinentalen Einfluß auf der
Hochebene und durch die Höhenlage in den genannten Gebirgen kann es
auch im März vor allem nachts noch empfindlich kalt werden. In
Galicien wird das Klima dann durch den atlantischen Einfluß deutlich
milder, allerdings auch niederschlagsreicher. Widrige Wetterlagen
mit empfindlicher Kälte auf der Meseta und in den Ausläufern der
Gebirge, dazu sehr ergiebige Niederschläge in Galicien, sind also
möglich.
Nach Überschreiten
des Guadalquivirs in Sevilla führt der Pilgerweg rasch aus der
Flußebene hinaus in das Biosphärenreservat Dehesas* de Sierra
Morena. Daran schließt sich die 'Meseta Central' genannte
Hochfläche an, die durch das Kastilische Scheidegebirge in Nord- und
Südmeseta geteilt wird. Im Norden wird die Meseta durch das
Kantabrische Gebirge begrenzt. Neben dem Guadalquivir müssen der Río
Guadiana, der Tajo, der Duero und der Río Miño und ihre Ebenen
überquert werden.
Die 'Ruta de la
Plata' führt oft auf einsamen und recht langen Etappen (>30 km),
durch insgesamt vier 'Autonome Regionen': Andalusien, Extremadura,
Kastilien und Léon und Galicien.
Im Mittelpunkt meiner
Pilgerreisen stehen die Begegnungen mit den Menschen am Jakobsweg und
den vielen Mitpilgern aus der ganzen Welt, getreu meinem Motto:
"Wir
sind der Weg!"
Es macht Sinn,
Santiago und die Hl. Barbara vorab um Schutz auf diesem langen
Pilgerweg zu bitten, der am 9. März an den Ruinen von Itálica,
einer ehemaligen Stadt in der römischen Provinz Baetica*, 10 km
nördlich von Sevilla, beginnen soll.
Pilgrim Little Spear
* dehesas, span. Bezeichnung
für beweidete Eichenhaine (Hutewälder)
* Baetica, benannt nach Baetis
= antike Bezeichnung für den Fluß Guadalquivir
God speed, Ludger. We will think of you.
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