Der Sehnsucht folgen...

...wer hat nicht schon einmal daran gedacht loszulassen, einfach aufzubrechen und den Alltag hinter sich zu lassen? Aufbruch bedeutet immer auch ein Stück weit Aufgabe von Annehmlichkeiten und Sicherheiten, Aufgabe der gewohnten Umgebung im Tausch gegen bislang unbekannte Erfahrungen, Begegnungen, Erkenntnisse und Einsichten. In den zurückliegenden Jahren habe ich mich mehrfach auf diesen Tausch eingelassen und bin auf den großen Caminos der Iberischen Halbinsel zu Fuß nach Santiago de Compostela gepilgert. Ich möchte Sie einladen, Ihren Sehnsüchten für einen Moment nachzugeben und mich ein Stück weit auf meinen Caminos zu begleiten.

Mittwoch, 12. März 2014

14. Tag - Via Aquitana

martes 11.03.14
Carrión de los Condes - Terradillos de los Templarios  -  27 km
blauer Himmel, Sonne, 22° C, Wind v. Ost




Hola,

die ersten km des Tages führen über die Originaltrasse der Römerstraße die als Via Aquitana oder Via Trajana (Astorga-Burgos-Bordeaux) referenziert wird.
Die Sonne wärmt mir von hinten die Waden, hab mich heute früh bei ca. 0° C mutig für kurz entschieden, um den Kopf herum eher wieder "talibanlike". Die Guardia Civil hat mich am Ortsausgang wieder ignoriert, die müssen doch ziemlich abgebrüht sein ... die könnten doch wenigstens mal die Stempel (sellos) in meinem Pilgerausweis (credential) genauer unter die Lupe nehmen ... diese Brüder. 


Die Via scheint endlos und irgendwann glaube ich, daß sie nicht nach Astorga führt, sondern direkt nach Rom zu unserem lieben Papst Franziskus. Den Römern muß beim Anblick der unendlich scheinenden Ebene vor Gier der Sabber geflossen sein und dann wurden bekanntermaßen wie verrückt Straßen und Brücken gebaut, um die Provinz Hispania ordentlich auszubeuten.
Die armen Iberer! Wohin diese Gier und der  Imperialismus geführt haben, ist bekannt. 



Mein heutiges Ziel Terradillos de los Templarios hat sicher eine historische Verbindung zu den Tempelrittern. Viele christliche Ritterorden haben die Wege nach Santiago im MA gesichert. Heute übernimmt das die Guardia Civil und das Spanische Rote Kreuz. Der Pilger hat im Notfall freie Heilbehandlung!

Habe mir gestern noch von Schwester Leonora einen Kessel geliehen und für meine "camino-family" Linsensuppe gekocht. Beinahe folgerichtig bat mich Jane noch, alles Wasser in Wein zu verwandeln, das Pilgerbett rief ;-))) .



AUCH WER SEINE LINSENSUPPE MIT DEN MITBRÜDERN TEILT, KANN NOCH LANGE NICHT WASSER IN WEIN VERWANDELN!

buen camino

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