Der Sehnsucht folgen...

...wer hat nicht schon einmal daran gedacht loszulassen, einfach aufzubrechen und den Alltag hinter sich zu lassen? Aufbruch bedeutet immer auch ein Stück weit Aufgabe von Annehmlichkeiten und Sicherheiten, Aufgabe der gewohnten Umgebung im Tausch gegen bislang unbekannte Erfahrungen, Begegnungen, Erkenntnisse und Einsichten. In den zurückliegenden Jahren habe ich mich mehrfach auf diesen Tausch eingelassen und bin auf den großen Caminos der Iberischen Halbinsel zu Fuß nach Santiago de Compostela gepilgert. Ich möchte Sie einladen, Ihren Sehnsüchten für einen Moment nachzugeben und mich ein Stück weit auf meinen Caminos zu begleiten.

Donnerstag, 20. März 2014

21. Tag - In the middle of nothing

martes 18.03.14
Ponferrada - Trabadelo  -  34 km
Sonne, diesig bei 19°C


Hola,

der Camino führt mich heute früh an dem im 13. Jhd. fertiggestellten Castillo del Temple vorbei, eine Bastion der Templer am Pilgerweg. Dann geht es weiter durch Weingärten, kleine Dörfer und Weiler im Landkreis El Bierzo, in der Provinz León.




Nach gut 3 Std. eine erste Pilgerrast in Cacabelos, einem typischen Weindorf. Hier wird schon 'Pulpo Gallego' angeboten, Galicien kann somit nicht mehr weit sein, bis Santiago de Compostela etwa noch 190 km. Zum 'cafe con leche' gibt es 'bizcocho' in einer vinoteca, so gestärkt breche ich auf und hoffe,dass die Schuhe halten. Der linke Schuh hat seit gestern einen Riß in der Sohle ... ;-) 

Ab Villafranca geht es dann schön monoton am Rio Valcarce entlang. Um 16h komme ich in 'the middle of nothing' an. Immerhin gibt es ein Albergue in Trabadelo, eine Tienda Carmen und ein Sägewerk. 

 













Ich habe mein schönes Badetuch in Ponferrada vergessen. Na, irgendjemand wird sich vielleicht darüber freuen. Die Etappe morgen soll mich nach Alto de Poyo und damit auch über die Grenze zur autonomen Region Galicien bringen. Irgendwie hat das was von Zielgeraden, wobei ich nichts herbeireden will. Der Apostel und übergeordnete Stellen haben es mit mir bisher gut gemeint. Also, Ohren angelegt und schön demütig weiter Richtung Westen!

HOLA
Die wichtigste Grußformel 'hola' = salopp 'hallo' wird fast immer von jungen Spaniern gewählt, ältere Menschen belassen es dann doch eher beim 'buenos dias'. Das 'buen camino' ist allerdings die häufigste Grußformel auf dem Camino. 



 
So, jetzt muß der Pilger auftanken, im wahrsten Sinne des Wortes und das heißt ab jetzt 'ESTRELLA GALICIA': meine No.1 aller spanischen Biere. Der geschundene Pilgerkörper, insbesondere seine Beinmuskulatur, schreit danach. Und den Blog später zu schreiben, wäre unter diesen Voraussetzungen zu riskant. :-)

AUCH IM BIER STECKT WAHRHEIT!

buen camino

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen