Der Sehnsucht folgen...

...wer hat nicht schon einmal daran gedacht loszulassen, einfach aufzubrechen und den Alltag hinter sich zu lassen? Aufbruch bedeutet immer auch ein Stück weit Aufgabe von Annehmlichkeiten und Sicherheiten, Aufgabe der gewohnten Umgebung im Tausch gegen bislang unbekannte Erfahrungen, Begegnungen, Erkenntnisse und Einsichten. In den zurückliegenden Jahren habe ich mich mehrfach auf diesen Tausch eingelassen und bin auf den großen Caminos der Iberischen Halbinsel zu Fuß nach Santiago de Compostela gepilgert. Ich möchte Sie einladen, Ihren Sehnsüchten für einen Moment nachzugeben und mich ein Stück weit auf meinen Caminos zu begleiten.

Montag, 24. März 2014

24. Tag - lluvia

viernes 21.03.14
Sarria - Portomarin  -  22 km
bewölkt, Nieselregen bei 12°C






Hola,

ja, es gibt sie noch: Wolken und Regen. Heute geht es über Feldwege und  Hohlwege von einem Weiler zum anderen, vorbei an endlosen Mauern, die mit Moos und Farnen bewachsen sind. Uralte Eichen und Maronenbäume säumen den Weg. Wir laufen durch Kuhmist, durch Bäche, über gepflasterte Wege und Straßen. 



Die Hunde laufen immer noch frei herum, scheinen heute jedenfalls keinen rechten Appetit auf Pilgerwaden zu haben. Liegt vielleicht am müden Wetter, 'höhere Kräfte' vermute ich in diesem Fall ausnahmsweise mal nicht. 

Die Häuser sind aus massivem, schiefrigem Granit, gedrungen, mit groben Schieferplatten eingedeckt, bei dem Wetter wirkt alles etwas verloren. Hier wütet die Landflucht, irgendwie kein Wunder, dass es junge Leute hier nicht hält, bei aller Romantik. Die Höfe betreiben Milchwirtschaft auf Weiden, die kaum einen ha groß sind, zumeist mit Mauern eingefaßt, sogar die Weidezäune haben Pfähle aus Steinen, aufgestellt für die Ewigkeit.

Es hat aufgehört zu regnen, werde mich gleich mit Petra aus Berlin weiterschleppen, sind nur noch 7 km bis Portomarin.

buen camino

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