Der Sehnsucht folgen...

...wer hat nicht schon einmal daran gedacht loszulassen, einfach aufzubrechen und den Alltag hinter sich zu lassen? Aufbruch bedeutet immer auch ein Stück weit Aufgabe von Annehmlichkeiten und Sicherheiten, Aufgabe der gewohnten Umgebung im Tausch gegen bislang unbekannte Erfahrungen, Begegnungen, Erkenntnisse und Einsichten. In den zurückliegenden Jahren habe ich mich mehrfach auf diesen Tausch eingelassen und bin auf den großen Caminos der Iberischen Halbinsel zu Fuß nach Santiago de Compostela gepilgert. Ich möchte Sie einladen, Ihren Sehnsüchten für einen Moment nachzugeben und mich ein Stück weit auf meinen Caminos zu begleiten.

Donnerstag, 20. März 2014

Tag 17 - Richtung Astorga

viernes 14.03.14
León - San Martín de Camino  -  24 km
blauer Himmel, Sonne bei 22 °C





Hola,

die eintönige Meseta endet hinter Leon und in den kommenden Tagen wird der Camino bis auf 1450 m ü. NN hinaufgehen. Der gestrige Tag steckt mir heute früh noch in den Knochen, sodass ich heute etwas langsamer gehen werde. Ich habe direkt Shorts angezogen, um das lästige Umkleiden zu vermeiden. Jetzt um 9 h herrschen 5° C. Der Weg verläuft wieder entlang der N120 nach Astorga; die weitaus schönere Streckenvariante habe ich  irgendwie verpasst und ich fange an zu grübeln. Erstmals überlege ich, ob es nicht reicht und ich vielleicht zum Fluhafen gehen sollte,  der in Sichtweite ist. 





Gestern hatte ich einen leichten 'Sonnenstich', ich bin angeschlagen. Der neue Strohhut vom Chinesen am Weg für einen Euro tut gute Dienste, wenngleich er mehrfach vom Fahrtwind der LKWs in den Graben geweht wird. Ich lande in San Martin del Camino in der privaten Herberge 'Vieira', wo mich Hospitalera Amelia herzlich empfängt.  

Ich habe mehrere Tage nicht gewaschen und die Unterwäsche und Socken müssen in der Restsonne noch trocken werden. Gleich gibt es noch ein Pilgermenü und dann ab in die Falle.
In der Jugendherberge waren einige Schulklassen und ich hätte es wissen müssen: Die ganze Nacht über 'ging die Post ab...' Wir waren allerdings früher nicht besser.  :-(.
Morgen möchte ich bis Astorga kommen und das müsste zu schaffen sein. In Astorga trifft die Ruta de la Plata auf den Camino Franchés. In 2012 bin ich in Granja de la Moreruela nach NW auf den Mozarabischen Weg abgebogen, statt weiter auf Astorga und den Camino Francés zuzugehen.

MOCHILLA und SACO DE DORMIR
sind überaus wichtige Ausrüstungsgegenstände des Pilgers. Der meist übervolle Rucksack und der Schlafsack, in den man sich am Abend behaglich 'einmummelt' und sanft einschlummert. Der Schlafsack sollte warm genug sein, denn in Klöstern und Herbergen auf Spendenbasis wird oft wenig oder gar nicht geheizt. Zum Inhalt des MOCHILLAs werde ich noch etwas schreiben, bin jetzt zu müde und der Geruch vom Pilgermenü steigt mir schon in die Nase... .

Ich vermisse meine 'nurse'.

RHEINISCHES GG, ART. 4
Wat fott es, es fott!

buen camino

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